Leitbild

 

Das Lyonel-Feininger-Gymnasium Halle (Saale) begreift sich als Ort der ganzheitlichen Bildung: Im Vordergrund steht dabei die nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen, die unsere Schule besuchen. Unser Ziel als Schulgemeinschaft ist es, jeden Schüler bestmöglich dazu zu befähigen, sich umfassend, tiefgründig und kritisch mit sich und seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung stützt sich auf zwei Säulen: Nachhaltige Beziehungen und nachhaltiges Lehren und Lernen.

Nachhaltige Beziehungen

Eine starke Persönlichkeit bedarf der Förderung in einer starken Gemeinschaft und der Orientierung an Vorbildern, die verschiedene Möglichkeiten des Handelns aufzeigen und deren Umsetzbarkeit in der alltäglichen Lebenswelt demonstrieren. Die Arbeit unserer Schule ist daher geprägt von einem offenen, respektvollen, fairen und wertschätzenden Umgang miteinander. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft wird dabei in seiner individuellen Einzigartigkeit gewürdigt und akzeptiert – wir verwehren uns gegen rassistische und diskriminierende Haltungen und Handlungen und treten solchen offensiv gegenüber.

Zwischen Schülern und Lehrern ist ein vertrauensvolles Verhältnis nötig, um die inhaltliche Lernarbeit genauso wie die Persönlichkeitsbildung zu stützen. Unsere Schule ist daher kein hermetischer Raum, sondern bezieht die Interessen, Sorgen und Erfahrungen der Schüler bewusst in den Unterricht mit ein, um diesen im Kontext der Gemeinschaft und Wissenschaft Raum zur Klärung und zum Austausch zu geben.

In dieser Hinsicht begreifen sich auch die Lehrer des Feininger-Gymnasiums als Lerner im Sinne einer sich entwickelnden und lernenden Schulgemeinschaft.

Schließlich bildet auch die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule einen Grundpfeiler unserer Arbeit: Rückhalt, Unterstützung und Beteiligung am Schulleben sind Teil der wertschätzenden Haltung, die wir den Heranwachsenden entgegenbringen. Als gegenseitige Ansprechpartner unterstützen sich Lehrer und Eltern und helfen so, Konflikte für die Schüler zu minimieren, sodass eine erfolgreiche Lernarbeit möglich wird.

Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen Achtsamkeit im Umgang miteinander und insbesondere auch im Umgang mit gemeinsamen Ressourcen zu entwickeln: Nur wenn gegenseitige Rücksichtnahme, die Bedeutung gemeinschaftlicher Nutzung von Gütern und der verantwortungsvolle Umgang mit denselben eingefordert und eingeübt werden, können wir auf eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung auch im Sinne einer ökonomischen wie ökologischen Bildung hinwirken.

Nachhaltiges Lehren und Lernen

Aufgrund des stetig wachsenden Wissensberges, dem wir uns gegenüber sehen, kann es kein Ziel mehr sein, Wissensinhalte lediglich zu erlernen und zu reproduzieren. Vielmehr muss es Anspruch und Ziel sein zu erlernen, wie Wissen erfahren, begründet und kritisch reflektiert werden kann: Hierzu benötigen Schüler einen umfassenden Zugang zu Methoden, die es ihnen möglich machen, sich Wissen selbstständig und zielpassend anzueignen. Aufgabe unserer Schule ist es daher, vielfältige und alternative Methoden der Wissensaneignung vorzustellen, mit den Schülern praktisch zu erproben und schließlich reflexiv zu beurteilen.

Grundsätzliches Ziel ist es dabei, die Schüler zum selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernen zu befähigen: Dazu fördern wir Organisations-, Selbst- und Sozialkompetenz. Insbesondere in unsern Organisationsformen des Unterrichts tragen wir diesen Zielen Rechnung. Der Fachunterricht bezieht darüber hinaus die Lebenswelt der Schüler – Alltags- und Expertenerfahrungen – und speziell auch außerschulische Lernorte ein.

Das Heraustreten aus den Klassenräumen fördert dabei das Bewusstsein für die Komplexität einzelner Zusammenhänge sowie deren Bedeutung im Leben der Schüler. Grade die praktische Erfahrung verankert Wissensinhalte nachhaltig und vernetzt, sodass sie für den Fachunterricht nutzbar gemacht werden können. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen der Stadt fördert dabei den regionalen Bezug und ermöglicht es, grundlegende Abläufe der Stadt und der Arbeitswelt kennenzulernen. Gleichzeitig erhalten die Schüler Einblicke in die verschiedenen Möglichkeiten der Berufswahl, die sie benötigen, um sich bewusst mit ihren Berufs- und Lebenszielen auseinanderzusetzen – praktische Berufe werden hier genauso wie akademische Felder einbezogen.

Ziel ist es, unsere Schüler dazu zu ermutigen, eigene und wohlbedachte Entscheidungen für ihr Lernen, ihre Berufswahl und ihr Leben im Gesamten zu treffen und dabei den Anspruch und die Lust des lebenslangen Lernens zu verinnerlichen.